3 Tage in Ljubljana
Nach über 5 Wochen in der slowenischen und italienischen Natur und über 500 km Wandern auf dem Alpe Adria und dem Juliana Trail, freuten wir uns wie kleine Kinder, wieder einmal etwas Zivilisation um uns zu haben. Und nach über 5 Wochen im Zelt und in der Hängematte, hatte so ein Hotelbett auch seinen Anreiz. Dusche, Küche, Zimmer – welch ein Luxus!
Knapp zwei Wochen vor unserer heutigen Ankunft legten wir einen dreistündigen Stop-over in der Drachenstadt Ljubljana ein. Da durften wir bereits ein Auge voll von Ljubljanas Altstadt erhaschen. Jung, quirlig, voller Bars und Restaurants. Live-Musik drang zu uns vom Ljubljana Festival, so auch durch die offenen Fenster der Musikakademie.
Spätsommer, schönes Wetter, ganz Ljubljana befand sich auf den Strassen, um das Leben zu feiern.
So wie wir Ljubljana vor zwei Wochen zurückliessen, als wir für die Wanderung auf dem Juliana Trail aufbrachen, so hiess uns die lebendige Stadt Willkommen zurück.
Wir buchten ein Hotelzimmer für 3 Tage in Ljubljana. War das genug Zeit, um die Stadt kennenzulernen?
Bevor wir zur Antwort kommen, zunächst ein paar praktischen Fragen.
3 Tage in Ljubljana - Anreise?
Zug und Bus
Wir reisten per Zug und Bus. Ljubljanas Hauptbahnhof liegt nur einen knappen Kilometer nördlich vom Stadtzentrum entfernt. Er dient nicht nur als Dreh- und Angelpunkt für Slowenien, sondern auch als Verbindung für Mittel- und Osteuropa, wie auch die Balkanstaaten.
So gibt es gute Zugverbindungen nach Zagreb in Kroatien und Villach und Wien in Österreich.
Beachte aber, dass die slowenischen Züge sich gerne verspäten. So waren wir bei der Ankunft in Jesenice von Villach her eine halbe Stunde zu spät, wie auch eine halbe Stunde bei der Fahrt von Ljubljana nach Villach (was dazu führte, dass wir unseren Anschluss in Villach verpassten. Im Verkehrsbüro am Bahnhof in Villach schien das Problem bekannt; schnell waren wir auf die nächste Verbindung umgebucht.)
Kurzstrecken kannst du direkt im Zug bezahlen, wo keine Ticketschalter ist. Internationale Strecken haben wir entweder auf der Seite der österreichischen, bzw. deutschen Bahn gebucht; je nach Reiseziel oder -startbahnhof.
Auto
Auch mit dem Auto ist Ljubljana von überall schnell zu erreichen. Ljubljana ist eine kleine Grossstadt, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht unter denselben Krankheiten leidet, wie alle anderen Städte (beispielsweise Staus in Stosszeiten).
Es sei erwähnt, dass die schöne Altstadt angenehm autofrei ist.
Für Campers interessant: Etwas ausserhalb der Stadt gibt es 2 Zeltplätze, wo man Auto, Wohnmobil und dergleichen stehen lassen kann, um mit dem Bus oder Fahrrad ins Zentrum zu gelangen. Dazu gleich mehr.
3 Tage in Ljubljana - Wo übernachten?
Camping
- Camping @ Nogometni Golf Ljubljana
Sehr einfacher Campingplatz 6 km nordöstlich vom Stadtzentrum. Freundliche Betreiber, kalte Dusche, WC könnte sauberer sein - Ljubljana Resort Hotel & Camping
Zwar nicht sehr gut bewertet weil schlechtes Preis-Leistungsverhältnis, aber die Altstadt ist nur 5 km entfernt und aufgrund gut ausgebauter Fahrradwegen einfach zu erreichen
Stand 09/21. Details auf park4night oder googlemaps
Hotels/Hostels/Appartments
Auf airbnb und booking sind sehr viele Unterkünfte zu finden.
Für längere Aufenthalte wählen wir normalerweise airbnb, da diese Unterkünfte meist mit Küche ausgestattet sind. Diesmal sind wir aber auf booking fündig geworden.
In der Unterkunft „Lina Rooms“ haben wir ein geräumiges Zimmer mit zwei Einzelbetten (Nr. 3), ein Gemeinschaftsbad und sogar eine kleine Küche gefunden. Für 40 Euros die Nacht sehr anständig und in unserem Budget. Ungefähr 20 Minuten zu Fuss vom Stadtzentrum entfernt.
Ausserdem vermieten sie ein Apartment und Betten in einem gemischten Schlafsaal.
3 Tage in Ljubljana - Was tun?
In Ljubljana
Wie in Grossstädten üblich, kannst du auch in Ljubljana die ganze Palette an Sightseeing-Touren mitmachen.
Führungen durch die Stadt, historische Touren über die kommunistische Ära des Landes, Bootsfahrten auf dem Ljubljanica quer durch die Altstadt, Fahrradtouren, Touri-Zugfahrten, verschiedenste Museen…
All das haben wir nicht gemacht. Falls dich diese Dinge aber interessieren, findest du alle Details auf www.visitljubljana.com
Wir hingegen begnügten uns damit, durch die Gassen zu flanieren, hin und wieder in einer Bar (wie die Tozd, in die wir immer wieder gern zurückkehrten) eines der lokalen Bier zu trinken und den vielen spannenden Menschen zuzuschauen.
Aber nicht nur das kunterbunte Volk beeindruckte uns. Auch die Stadt selber hat viel Interessantes zu bieten, so wie viele antike Läden, Flohmärkte, einladende Restaurants und Unmengen von farbigen, teilweise renovationsbedürftigen Fassaden, die perfekte Fotosujets ergeben.
Obwohl wir die Burg nicht betraten und der Ausblick vom Turm auf die Stadt noch imposanter sein soll, wollten wir uns das Ljubljana Schloss und den Park auf dem Hügel nicht entgehen lassen.
Nun gut, das war jetzt kein herausragender Ausflug, jedoch schön, um etwas aus der Stadt in die Natur zu kommen.
Die Burg sieht aber definitiv am besten aus, wenn man sie sich von unten mit der Altstadt im Vordergrund betrachtet.
Anfang September schien die optimale Zeit für einen Besuch in Ljubljana. Wir verbrachten fast jeden Moment draussen bei angenehm sonnigem und warmen Wetter.
Ausserdem kamen wir hin und wieder in den Genuss von Live-Musik. Auf dem zentral gelegenen Kongressplatz war eine grosse Konzertbühne aufgebaut für das Ljubljana Festival, an dem wir immer wieder mal vorbeispazierten, um zu schauen, was gerade lief.
Dann war da noch das „Bier&Burger“ Festival am Wochenende. Mikrobrauereien vom ganzen Land und Burgerenthusiasten boten ihre Produkte feil. Logisch, dass nicht nur wir, sondern ganz Ljubljana hier einen sich lohnenden Stopp einlegte.
Um Ljubljana
Nachdem wir den Alpe Adria Trail einige Wochen zuvor gemeistert hatten, wanderten wir nach Kroatien ans Meer.
Dort lernten wir Andrej und seine beiden Söhne auf einem kleinen Camping kennen.
„Ruft an, wenn ihr in Ljubljana seid, dann unternehmen wir etwas zusammen!“
Andrej, seine Frau und 2 Kinder, die etwas ausserhalb Ljubljanas leben, holten uns am Sonntag ab, um uns ins Arboretum, einen grossen botanischen Garten, 20 km ausserhalb der Stadt mitzunehmen.
Während wir durch die farbenprächtige Parkanlage schlenderten, erfuhren wir viel Interessantes über das Leben als Familie in Slowenien.
Auch über das Arboretum konnte Andrej Auskunft geben, da einer seiner Freunde hier arbeitete. Jede Saison wird hier eine neue Blumenschau gezeigt. Tulpen, Rosen, Kakteen, sogar ein kleines Schmetterlingshaus gehört dazu.
Der Park ist weiltläufig. Viele grüne Flächen, typisch englische Gärten und – etwas für mich – lebensgrosse, zwar etwas in die Jahre gekommene Dinosaurier und Wale, die nicht so ganz in die Gegend passen wollen.
Die Erinnerung an Andrejs liebe Familie wird uns bleiben. Neugierg und offen nahmen sie uns einen Morgen lang zu sich auf. Wir danken euch!
3 Tage in Ljubljana - Wohin als Nächstes in Slowenien?
Ja, das ist jetzt nicht schwierig zu beantworten. Warst du bereits im Triglav Nationalpark wandern? Bist du schon auf dem Bohinj (Wocheiner) See gepaddelt? Hast du die Pokljuka Schlucht schon besucht, die zwar kleiner sind als die Höhlen in Postojna, dafür aber nicht überlaufen von Touristenströmen?
Über all das schreiben wir in unserem Beitrag:
Und wenn du den westlichen Teil des Triglav Nationalparks noch nicht kennst, dann lies unseren Beitrag:
ALPE ADRIA TRAIL
Von den Alpen ans Meer
Darin beschreiben wir unsere Wanderung vom Norden Sloweniens durchs wilde Sočatal, entlang der historischen Grenze zu Italien bis hinunter ins malerische Küstenstädtchen Piran an der Adria.
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2 Kommentare
Regina Ramseyer
Herrlich diese bunte, spannende und informative Fotoreportage, Simon und Seraina. So konnte ich geistig ein wenig mitwandern, mitbesuchen, mitgeniessen – danke vielmal für diese aufwendige Zusammenstellung, im Video sogar mit Musik umrahmt. Zu Fuss unterwegs zu sein macht wirklich Spass und wie man sieht kommt man auch gut vorwärts.
Simon
Vielen Dank für den lieben Kommentar, Slowenien zu Fuss zu erleben war fantastisch – sehr empfehlenswert! Vor dem Juliana Trail erwanderten wir den Alpe Adria Trail. Dieser Beitrag wird noch länger und aufwendiger, ich mache mich jetzt an die Arbeit 😉