Camping in Albanien
Am Koman See
Am Koman See, weit weg und doch nur 20 oder 30 Kilometer vom Trubel entdeckten wir einen ruhigen Camping auf dem Gast- und Bauernhof einer albanischen Familie direkt am See. Mitte Dezember waren wir hier die einzigen Gäste. Diesen Frieden genossen wir sehr. Hier sammelten wir erste Eindrücke des ländlichen Lebens in Albanien, planten unsere Route durch das Land und machten uns mit all den Tieren hier auf der „Animal Farm“ des Agora Campings bekannt.
Kruja
Im Diviaka-Karavasta Nationalpark
Berat - Stadt der Fenster
In Ksamil am Meer
Gjirokaster - In der steinigen Stadt
Ein paar Tag später in Gjirokaster fühlen wir uns gleich wohl. Nachdem in Ksamil nichts los war (beinahe alle der unzähligen Restaurants und Hotels waren zu) wollten wir wir etwas mehr Leben und Bergluft schnuppern.
Da wurden wir in Gjirokaster vollkommen bedient. Die kleine Stadt liegt am Rande des weiten Drino Flusstales im Süden Albaniens. Sie ist umrahmt von kargen, von der winterlichen Sonne in schönes Licht-Schattenspiel getauchte Bergketten.
Die Stadt der Steine, gleichzeitig eine der ältesten albanischen Städte und seit 2005 UNESCO-Welterbe, ist, wie ihr Beiname schon sagt, aus vielen, in der Umgebung reichlich vorhandenen Steinen erbaut. Die Häuser, Dächer, Strassen und markanten Trutzburgen gehören genauso zum Stadtbild, wie die über der Altstadt thronende Burg.
Auch in Gjirokaster sind Touristen im Winter rar; ganz anders wohl in den Sommermonaten, wie die dutzenden Gasthäuser und Boutique Hotels erahnen lassen.
Viele Restaurants sind auch hier geschlossen. So wandern wir am zweiten Tag etwas verloren durch die steile Altstadt unter der Burg, bis wir um etwa 14.00 Uhr endlich etwas finden.
Wir werden ins Restaurant begleitet und noch bevor wir eiligst den Rückzug antreten können, sitzen wir inmitten einer albanischen Feier.
Ein grosser Tisch ist besetzt von angeregt schwatzenden Menschen, jung bis alt, so viele Frauen wie Männer. Wir bestellen und der Restaurantbesitzer, der auch etwas deutsch spricht, klärt uns auf, dass das seine Feuerwehrkumpanen seien.
Die Musik dröhnt neben unserem Tischchen. Als die ersten zur traditionellen Musik zu tanzen beginnen, ahnen wir bereits Unheilvolles.
Als unser Essen kommt, glauben wir uns schon aus dem Schneider. Die Feuerwehrgarnison tanzt jetzt sich an den Händen haltend um den Tisch und durchs ganze Restaurant.
Und gerade als wir die ersten leckeren Happen vertilgen, wird zuerst Seraina, dann auch ich an den Händen gepackt und wir verschmelzen stolpernd im Kreise des Tanzes. Gut, haben wir bereits ein, zwei Gläser Rotwein intus!
Alle lachen und singen, und so schnell es begonnen hat, wird in die Hände geklatscht und die Feier ist vorüber.
Verschwitzt setzen wir uns zurück an unser Mittagsessen. Albanien, wie man es sich vorstellt.
Am nächsten Tag, der letzte des Jahres, erkunden wir Gjirokaster mit den Rädern.
Ich ziehe mit dem E-Bike Seraina die steilen Strassen hoch, bis wir am oberen Ende der Stadt ankommen. Hier werden uns wunderbare Blicke bis weit in die Ferne geschenkt. Durch die engen Gässlein rollen wir stadtabwärts, bis die Bremsen qualmen.
Die Altstadt von Gjirokaster ist wohl eine der schönsten, die wir seit langem gesehen haben (gut, Mostar in Bosnien kommt ihr wohl sehr nahe).
Trotzdem freuen wir uns auch an diesem makellosen Tag, wieder zurück zu unserem Camper zu kommen, wo wir auf dem Campingplatz von Julian, drei Kilometer ausserhalb der Stadt, bei einem Lagerfeuer den endlosen Sternenhimmel geniessen können.
Irgendwo da oben (bzw. da drinnen) steht geschrieben, was das neue Jahr für uns bereithält. Wir müssen nur genau hinschauen.
Hier geht es zum nächsten Beitrag über Albanien:
Übrigens, hier noch zwei lohnenswerte Dokus über Albanien, Teil 1 und 2, auf Youtube:
- Teil 1 über den Norden des Landes
- Teil 2 über den Osten, Süden und einem spannenden Schluss in Tirana
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5 Kommentare
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Markus
Liebe Simon, liebi Seraina
Danke für euri wunderbare Idrück vo üchere Reis! S’Stärnbild „Vercherts Frogezeiche“ über eurem chline Wage isch cool :))
Isch mis Lieblingsstärnbild sit ich chan an Himmel ufe luege!
Danke für euri guete Neujohrswünsch.
I wünsche euch alles gueti ond no veli glücklichi Momente!
Härzlichi Grüess
Markus
Bärbel Gysi Steinmann
Ich verfolge eure Reise mit Begeisterung. In dieser Jahreszeit lernt man wirklich die Länder (ohne Touristen) kennen. Herzliche Grüsse Bärbel
Simon
Liebe Bärbel, danke für deinen Kommentar. Ganz genau das macht den Reiz des Winter-Campings aus. Es ist zwar kalt, aber es sind nur wenige Leute unterwegs. So treffen wir viel öfter auf die Lokalbevölkerung als auf Touristen 🙂
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