Fernwanderung in Schweden
Eigentlich hätte unsere Fernwanderung in Schweden anders beginnen sollen. Seraina und ich wollten uns direkt nach meinem zehntägigen Neigong-Retreat in der Nähe von Linköping treffen. Die deutsche Bahn machte uns da einen dicken Strich durch die Rechnung, sodass Seraina ihren Anschluss in Deutschland verpasste.
Diesmal musste Seraina sich ein Hotelzimmer suchen. Ich verbrachte die erste Nacht in der Hängematte im Wald, ein paar hundert Kilometer nordöstlich von Malmö. Ursprünglich wollten wir hier in Rimforsa auf den europäischen Fernwanderweg E6 einsteigen. Dieser Plan ist schon mal kläglich gescheitert.
Fazit: Buche die deutsche Bahn mit Voraussicht, soll heissen, rechne genügend (min. eine halbe Stunde) Zeit zum Umsteigen ein.
Liebes Tagebuch…
2. August – Erster langer Wandertag
25 km, 8.5 h
Der Nachmittag wir anstrengend. Das Gewicht, auch wenn es nur etwa 13 kg sind, lastet auf Hüften und Schultern. Wir behalten unser Ziel vor Augen, kommen an Seen und Wälder und noch mehr Wälder und Seen vorbei und werden abends mit einer leerstehenden Schutzhütte und Feuerstelle direkt am Ufer überrascht. So stelle ich mir Schweden vor.
- wunderbar einsam
- nicht steil
- so schön wie die Schweiz? Das sei mal dahingestellt.
3. August
22 km, 7 h
4. August
11 km, 3 h
Es gefällt uns an diesem abgeschiedenen See so gut, dass wir gar nicht weiter wollen. Stattdessen verbringen wir den Tag mit Baden, Wäsche waschen, einem Buch in der Hängematte. Und wenn wir nicht den ganzen Tag über wandern, kann ich daran arbeiten, was ich im Retreat gelernt habe.
5. August
23 km, 8 h
Kleine Anekdote:
In Schweden scheint der Spruch Nur Bares ist Wahres veraltet zu sein. Nur gut haben wir Revolut.
6. August
11 km 3.5 h
Deswegen suchen wir uns auf Maps.me und https://www.naturkartan.se/de die nächste Schutzhütte heraus. So kommen wir auch wieder in den Schutzhütten-Rythmus. Das bedeutet, dass die nächste in einer Tagesetappe zu erreichen sein sollte (also nicht weiter als 25km entfernt).
- praktizieren
- wandern/arbeiten
- kochen/essen/verdauen
7. August
26 km, 8 h
Abends kommen wir im idyllischen Nävsjömossen-Reservat an. Uns erwartet ein wunderschöner Unterstand mit Feuerstelle mitten – wie könnte es auch anders sein – im schönen Wald am See.
8. August – Pause am See
Wanderung um den See 7.5 km, 3 h
9. August
8 km, 3 h
10. August
14 km, 5 h
Noch immer sind wir begeisterte Weltwach-Hörer. Diesmal lauschen wir im Podcast den Geschichten von André Schuhmacher, der vom Wandern auf den Kanaren erzählt und Lotta, die sich ein Esel kauft und mit ihm Richtung Meer wandert. Genial!
11. August
20 km, 4 h
Im Städtchen gönnen wir uns erstmals eine Flasche Wein, einen Zinfandel aus Italien. Wir stopfen unsere Rucksäcke mit Essen und Getränken voll und setzen uns mit einem kühlen Bier in den Park. Wohin könnten wir als nächstes?
Vollmond wollen wir an einem schönen Örtchen verbringen. Wichtig: Mit Trinkwasser! Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig sein würde, Trinkwasser auf einer Fernwanderung in Schweden zu finden.
Wie wunderbar erfrischend das kühle Nass ist. Haben wir also doch noch ein Plätzchen ergattert. Hier bleiben wir. Bis die Sonne unter- und der Vollmond aufgeht. Mit einem Gläschen (Tässchen) Zinfandel.
12. August – Rast am See
o km!
Taiji und Neigong am Morgen, Buch und Hängematte am Nachmittag. Beinahe wurde es ein wenig langweilig, aber es tut gut, manchmal einfach nichts zu tun.
Unterdessen spinnen wir unsere Pläne für die Zeit zwischen November und April weiter. Felipe, der mit seinem Kinder-Projekt SEINCU in unserem Bananatree in Palomino lebt, möchte auch 2023 Gebrauch von unserem Häuschen machen. Das habe ich heute mit ihm besprochen.
- ca. 3 Monate nach Australien, dann Bali
- Ende Februar zu Ben’s Hochzeit nach Indien!
- dann offen: Mehr Indien, Sri Lanka, Nepal?
Aber noch sind wir in Schweden am See, wo wir wunderschöne, lange Sonnenuntergänge und, ab 4 Uhr morgens, -aufgänge erleben. Nachts steigt der Vollmond nur knapp über den Horizont.
13. August
20 km, 6 h
14. August
10 km, 2.5 h
15. August
5 km, 1.5 h
16. August – Aus und vorbei
Nach drei Kilometern treffen wir pünktlich bei unserem Hotel ein. Es ist ein ausrangiertes Schiff, die Betten Kojen in einem engen Kämmerchen an Bord. Wir fühlen uns wie Matrosen.
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