Epische Reise 2016-18,  Kanada

Québec Family Trip

Québec-Roadtrip – Epische Reise 2016-2018 Teil X

EastCoast

Jo

Von Halifax spurten wir zurück in die Nähe von Montréal, wo wir Jo und seine Familie besuchen wollen. Seit wir das letzte Mal bei ihm und seinem Vater Jean-Pierre waren, sind sieben Jahre vergangen. Zwischenzeitlich habe ich einmal in Thailand gesehen, wo ich ihn bei der Familie seiner Frau in einem kleinen Dorf im nördlichen Thailand getroffen habe.
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Die Freude ist gross, als wir bei ihm vor der Tür stehen. Wir verbringen ein paar vergnügliche Tage mit seiner Familie; das bedeutet, mit seiner Frau Wanida und ihrer Tochter, Jos Vater, Mutter, Schwester, Neffen und Freunden. Ihr Herz ist riesig. Sie lassen uns an ihrem Leben teilhaben, als ob wir schon immer zur Familie gehörten. Dazu kommt die wunderschöne natürliche Landschaft zwischen Montréal und Mont Tremblant.

Reunion

Lange können wir leider nicht verharren. Serainas Eltern warten schon. Wir treffen sie bei Wolfgang, einem Bekannten, unweit von Montréal in dessen Haus an einem kleinen See im Wald; so wie man sich Kanada vorstellt.
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Es ist Ende September. Ein gutes Jahr ist es her, seit wir uns in der Schweiz von Esther und Roland verabschiedeten. Was es umso schöner macht, nach so langer Zeit ihre heiteren und gespannten Gesichter zu sehen.
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Was nun beginnt, ist eine dreiwöchige Odyssee durch den Staat Québec. Wir haben lange Pläne geschmiedet und haben uns schliesslich dazu entschieden, dass wir gemeinsam die Halbinsel Gaspésie erkunden wollen.
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Zunächst zeigt uns Wolfgang seine Gegend und führt uns unter anderem in den Tierpark Oméga, eine Art Drive-In Zoo; schön (nord-)amerikanisch. Wir können die grossen Rothirsche direkt aus dem Auto füttern. Die stehen schon bereit und tummeln sich unter der Blechkolonne der Besucher, bei denen sie die Köpfe bis ins Wageninnere strecken. Den gewaltigen Hirschbock betrachten wir aber auf Distanz.
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Auch Wölfe, Koyoten und Schwarzbären leben im Park. Den einzigen Elch, den wir in Nordamerika zu Gesicht bekommen, sieht nicht sehr glücklich aus in seinem Gehege.
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Naja, es ist zwar schön, all diese Tiere aus der Nähe zu sehen, aber dennoch stimmen mich gerade die gefangenen Wölfe und Bären etwas nachdenklich.
Zu viert nehmen wir Fahrt auf. Zunächst geht die Reise nach Québec. Wir ziehen für zwei Tage in ein Motel am Rande der Stadt, von wo wir Québecs historische Altstadt und den nahen Montmorency-Wasserfall auskundschaften.
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Wir fahren westlich des Sankt-Lorenz-Stroms nach Norden. Dort hat Esther ein besonderes Hotel namens Le Mange-Grenouille für uns gebucht. Als wir es betreten, werden wir in der Zeit zurückversetzt. Wir bewegen uns in einer Art Antiquitätenladen/Museum. Die Böden und Treppen knirschen, die Türen und Schränke sind aus schwerem Holz, alles ist alt und elegant.
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Die folgenden Tage verbringen wir oft im Van. Das Wetter ist turbulent. Sonne, Regen, Wind und Gischt begleiten uns um die Halbinsel. Wir schauen jeweils abends, wo es die nächsten Tage hingehen soll, buchen eine passende Unterkunft und besuchen die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg.
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Ein tolles, rustikales Airbnb finden wir in der Nähe von Bonaventure. Ganz stromlos und mit Holzofen geniessen wir ein paar Tage direkt am Meer. Das Akadiermuseum in Bonaventure ist empfehlenswert. Es berichtet anschaulich von den Akadiern, französisch stämmigen Siedlern, die im 17. Jahrhundert in die damalige französische Kolonie Akadien ausgewandert sind in ein entbehrungsreiches Leben.
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Schliesslich geht es weiter der Küste entlang nach Percé, wo wir den Felsen im Meer bestaunen. Im kleinen Ort Gaspé übernachten wir in einem auffälligen Motel. Wir essen vorzügliche Poutine und gehen im Forillon Nationalpark wandern. Die Ausblicke über das Meer sind atemberaubend. Zwar haben wir immer noch keinen Wal entdeckt, aber Robben beobachten wir immer wieder. Das Wetter ist heute wunderbar. Sonnenstrahlen brechen durch das goldgelbe bis blutrote Blätterdach. Wir erwischen den Indian Summer in seiner vollen Pracht.
In einem weiteren tollen Airbnb-Chalet in Cap-Chat am nördlichen Küstenabschnitt der Gaspésie-Halbinsel haben wir einmal mehr die Möglichkeit, zusammen zu kochen, Spiele zu spielen und die Gegend zu erkunden. Obwohl wir nicht bloss den Touristen-Hotspots folgen, gibt es immer etwas zu sehen. So wie hier das Windkraftwerk mit einer vertikalen Windspirale. Noch nie zuvor gesehen.
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Dann dürfen wir in der örtlichen Micro-Brasserie Bier degustieren. Passend zum Indian Summer werden uns herbstlich anmutende Biere angeboten. Eine Wohltat!
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Von Mantane nehmen wir die Fähre quer über den Sankt-Lorenz-Strom nach Baie-Comeau. Bevor ich die Kamera zücken kann, sind die Wale, die wir kurz nach Abfahrt erspähen, schon wieder in den Tiefen des Meeres verschwunden.
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Das einzige, was es über Baie-Comeau zu sagen gibt, ist: Weiterfahren und nicht hier im Motel übernachten. Es war das unsauberste auf unserem gesamten Roadtrip. Da wir aber spät mit der Fähre ankommen, bleibt uns nichts anderes übrig. Dafür ist die Pizza in einer noch geöffneten Bar/Restaurant wirklich gross!
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In Tadoussac, einem kleinen touristischen Nest, informieren wir uns über die Beluga-Wale, für die diese Region bekannt ist. Wir versuchen unser Glück wieder, aber sehen ausser ein paar undeutlichen Bewegungen weit im Meer draussen nicht viel. Könnte das ein Wal gewesen sein? Ja! Nein. Vielleicht.
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Tadoussac besteht aus farbigen Holzhäusern, Restaurants und Hotels. Es ist bestimmt einen Besuch wert. In der nahen Umgebung kann man grossartig wandern, wie zum Beispiel am Islet Point, im Parc-Languedoc Naturreservat oder den nahen Belvedere-Sanddünen.
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Wir machen einen Abstecher und fahren an den Lac Saint Jean. Leider vergebens. Es regnet nur. Das Spa, welches zur Hotelanlage gehört, ist leider abgebrannt. Wir machen das beste aus der Situation, kochen, essen, schlafen… Und fahren am nächsten Morgen weiter.
Wir erreichen die vorletzte Station unserer kleinen Odysee. Esther beweist wieder einen guten Riecher, was die Hotelauswahl angeht. Wir fahren hinein in den kanadischen Wald. Die Strasse wird kleiner und kleiner. „Wohin fahren wir nur? Da kommt doch nichts mehr“, wundert sie sich.
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Doch dann stehen wir vor einer riesigen hölzernen Hotelanlage irgendwo im Wald am See: Willkommen im Hotel Lac Taureau!
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Wir erkunden den Lac Taureau per Kayak. Wir sind fast die einzigen auf dem See und fahren entlang den dicht bewaldeten Ufern, fühlen uns wie frühe Entdecker und Pioniere. Erst als die Arme müde werden, zwingen wir uns zum Umkehren.
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Hungrig geworden von der Paddelei werden wir im schicken Hotelrestaurant verköstigt. Ich komme mir ein wenig seltsam vor in der vornehmen Runde.
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Und dann sind wir schon wieder in Montréal. Drei Wochen sind unterdessen vergangen. Drei Wochen, in denen wir viel gesehen und erlebt haben. Die wilde Küste der Gaspésie, goldgrüne Wälder, Museen, Herbergen und den kanadischen Highway.
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Zum Abschluss scheint nochmal die Sonne. Einmal mehr gehen wir auf Erkundungstour durch die Stadt, essen fein und geniessen unsere frohe Gesellschaft zu viert.
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Dann aber ist es Zeit. Wir verabschieden uns von Esther und Roland. Sie fliegen zurück in die herbstliche Schweiz. Und wir? Wir dürfen nochmals die Gastfreundschaft unserer Freunde Jo und seinem Vater Jean-Pierre beanspruchen. Von ihren Daheim organisieren wir unsere Rückreise in die USA.
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Ein weiteres grosses Highlight wird folgen. New York, New York! Aber zunächst müssen wir über die Grenze kommen. Die amerikanische Grenze, immer ein nervenaufreibendes Abenteuer, auf das wir gerne verzichten würden.
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