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Magie in Kreta

Oft werden wir gefragt, was wir eigentlich den ganzen Tag machen, wenn wir unterwegs sind. Nun, eins steht fest: Wir tun definitiv nicht „nichts“. Vielmehr lassen wir uns treiben. Und wenn uns etwas ins Auge springt, nehmen wir uns die Zeit, es genauer zu studieren. So à la „Das Leben lenkt uns, doch das Herz sagt uns, wo wir verweilen sollten.“

Unsere erste Unterkunft in Fourni (1h östlich von Heraklion)

Im letzten Jahr haben wir fast ausschliesslich an GRAJF gearbeitet. Dieses Jahr habe ich mich hingegen der Buch- und Plakatgestaltung verschrieben. Tatsächlich hatte ich mir bereits im Sommer vorgenommen, mich diesen Winter intensiver mit dem Thema Buchdesign zu beschäftigen. Doch noch eher wollte ich mich treiben lassen. Denn etwas zu lernen, gar „durch-zu-stieren“, das mir nicht aus dem Bauch heraus Spass macht, wollte ich vermeiden.

Nahe unserer zweiten Unterkunft in Zakros (ganz im Osten) befindet sich die Schlucht der Toten (Gorge of the Dead)

In Kreta ist es bei gutem Wetter je nach Höhenlage zwischen 15 bis 20 Grad Celsius warm. Bei schlechtem Wetter kann die Schneefallgrenze schon auch mal stark sinken. Wir suchen uns stets eine Wohnung mit Heizung, am besten mit Cheminee.

Jetzt im Dezember beginnt die Olivenernte. Auf Kreta als einer der grössten Olivenölproduzenten herrscht wildes Erntetreiben. Mit motorisierten Putzwedeln werden die Oliven von den Bäumen geschlagen und vor den Raffinerien stehen die Autos mit den prallen Säcken Schlange. Überwiegend erdnussgrosse Oliven wachsen hier, welche in Öl verwandelt werden.

Olivenernte

Ancient-Olivetree (gut 3000 Jahre alt)

Zum Thema Neugierde, Motivation und Interesse: Bei mir erwacht diese unsägliche Neugierde meist erst nach etwa einem Monat des „Loslassens“. Sobald ich mich gedanklich und emotional gelöst habe, bin ich bereit für das, was auch immer meine Begeisterung entfacht.

Unsere dritte Unterkunft in Tsoutsouros (südöstlich Kretas)

Ein Restaurantbesitzer erzählt uns eine Geschichte, die ihm kürzlich passiert ist:
Er ging zu einem Tisch, an dem gespiesen wurde und fragte: „Are you finished?“
Der Gast sah ihn mit grossen Augen an und antwortete bestimmt: „No, I’m Danish!“

In Akoumia (südlich Kretas in den Bergen) bleiben wir für einen ganzen Monat

Unsere vier Katzen in Akoumia

In Kreta leben viele Katzen auf der Strasse und wenn sie Glück haben, werden sie gefüttert. Um diese vier Katzen kümmert sich unser Vermieter. Und solange wir hier sind, werden sie von uns verwöhnt.

Obwohl ich offen blieb für alles, was mein Interesse fesseln könnte, blieb es letztendlich bei der Buch- und Plakatgestaltung. Wie langweilig. 😀

Wenn mir der Kopf vom vielen Arbeiten am Computer schwirrt, stricke ich, koche oder spiele mit den Katzen.

Simon hingegen nutzt die Zeit, um sich endlich ganz auf seine Neigong-Ausbildung zu konzentrieren, die unter anderem auch chinesische Medizin beinhaltet.
Gemeinsam denken wir auch viel über GRAJF nach. Die neuen Gesetze machen es uns schwerer, unsere Produkte in der EU zu verkaufen, aber wir arbeiten an Lösungen.

Meine ersten Beschäftigungs-Resultate in Akoumia

Ansonsten geniessen wir das wunderschöne Kreta. Zum Glück haben wir viel Zeit, um all die Wunder zu entdecken, die sich hier verbergen. Kürzlich wanderten wir im magischen Palmenwald von Preveli. Das grüne Paradies des Amari-Plateaus hat uns ebenfalls beeindruckt, und der Triopetra-Strand fühlte sich bei einem Unwetter wie ein Schiff im Sturm an. Die Pflanzenwelt, das Essen und die offenen Menschen sind einfach einzigartig.

Triopetra, der am nahesten gelegene Strand

Der Palmenwald bei Preveli

Matala

Das Städtchen im Süden hat wilde Zeiten hinter sich. Früher hausten hier die Hippies in den Höhlen. (Wir kennen auch eine Solche :))

Geissen überall

Pflanzen und Schnecken

Melomakárona - eine Weihnachts-Delikatesse

Das Melomakárona ist ein Honig-Nuss-Gebäck, dass es nur zu Weihnachten gibt. Doch dann täglich 😀


Der Besitzer unserer Unterkunft kommt jedes Wochenende in sein Zweithaus, gleich neben uns. Mal gehen wir gemeinsam essen, mal sitzen wir mit Freunden – oder nur mit den Katzen – bei Raki am Feuer.

Kreta im Winter ist kalt und nass, touristisch fast ausgestorben, aber alle paar Tage zaubert ein Regenbogen etwas Magie in den grauen Himmel.

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