
Nicaragua – Costa Rica – Panama
Auf grosser Reise 2010-2012 – Teil VII
NICARAGUA
Isla Ometepe
Etwas traurig waren wir schon, als wir Mexiko einmal mehr verliessen. Aber wir waren sicher: Wir würden wieder kommen.
Nach ein paar Wochen in Guatemala – wir mussten schliesslich nochmals zurück nach San Pedro am Lago de Atitlán – fuhren wir mit einmal alten, billigen Chickenbus direkt von Guatemala Stadt durch Honduras durch nach Managua in Nicaragua; eine lange 25-stündige Reise über mehrere Grenzen hinweg unserem nächsten Ziel zu: Der Insel Ometepe im grössten See Zentralamerikas.
Wir fanden hier genau das, wovon alle Backpacker uns vorgeschwärmt haben: Ruhe und ein gemächliches Leben in einer Zeit wie vor 50 oder noch mehr Jahren.
Bei Clara in Mérida durften wir gratis direkt am See campieren und später beim Madrilenen Nacho auf seiner Farm / Hostel gegen Kost und Logis arbeiten.
Ich habe jene Wochen (oder waren es Monate?) als einige der schönsten in Erinnerung.
Und schliesslich kamen unsere Gäste aus der Ferne an, wie wundervoll!
Nicht nur Geoff aus Kalifornien, sondern auch meine Schwester Elia reiste aus der Schweiz an, um uns auf Ometepe zu besuchen.
Als Serainas und meine Arbeitswochen in „La Brisa“ endeten, machten wir etwas Urlaub mit den beiden.
Wir wandertenn auf den einen der zwei Vulkane, auf den Maderas, gingen kayaken und campten am See.
Fünf in San Juan del Sur
Als wir uns schliesslich doch aufraffen konnten und Ometepe verliessen, machten wir zunächst am Surferort San Juan einen kurzen Stopp.
Den da trafen wir auf Geoffs Bruder Chris und seine Freundin. Jetzt zu fünft wurde es noch lustiger, was nicht bloss eine Flasche Flor de Caña zu spüren bekam.
Little Corn Island
Elias und Geoffs Zeit war bereits abgelaufen. Seraina und ich hingegen waren noch nicht bereit, Nicaragua hinter uns zu lassen.
Wir hörten von den Islas del Mais, Big und Little Corn Island, im karibischen Meer, die wir unbedingt noch gesehen haben wollten. Ausserdem arbeitete Gina, unsere Freundin und Tauchinstruktorin aus Tulum, Mexiko, gerade dort.
Für uns Grund genug, die beschwerliche Reise an die Karibikküste zu unternehmen.
Obwohl die lange Bootsüberfahrt anstrengend war, vor allem Seraina war die gesamten 4 Stunden auf dem Meer seekrank, lohnte sich die Mühe allemal.
Uns erwartete ein kleines Schmuckstück von einem Paradies.
Karibischer Flair, weisser Sand, türkisblaues Meer, Reggae-Musik…
COSTA RICA
Pura Vida in Gringolandia
Zuerst durften wir beinahe nicht einreisen. Auf jeden Fall nicht ohne Ausreiseticket. Das hatten wir zwar, aber aus Panama, nicht Costa Rica.
Naja, wir kannten es schon. Reine Abzocke. Gleich am Grenzposten verkaufte eine grosse Buslinie ihre überteuerten Tickets von San José, der Hauptstadt der Ticos (so nennen sich die Costa Ricaner. Sagt man das so? Costa Ricaner? Costa Riker? Costa Rica Menschen) nach Panama oder zurück nach Nicaragua.
In der Schlange vor dem Posten gab uns jemand den heissen Tipp:
„Da hinten gibt es ein Intercafé. Bucht einen Flug, aber dann druckt einfach die letzte Seite aus ohne auf „bezahlen“ zu klicken. Das reicht, da sind alle Daten drauf, die ihr benötigt. Der Grenzposten begreift den Unterschied nicht.“ Zwinker, zwinker.
Wir also hin, Fake-Ticket ausgedruckt und tatsächlich, schon waren wir in Costa Rica.
Sicher, die Natur in Costa Rica kann wahrscheinlich kaum ein Land toppen. Wir haben nirgends so viele verschiedene Wildtiere in so kurzer Zeit gesehen wir hier. Das Land strotz nur so von Nationalparks und Eco-Lodges.
Dennoch spurteten wir innerhalb von 10 Tagen hindurch. Wieso?
In Kürze: Viele Pauschaltouristen, Preise doppelt so hoch wie in Nicaragua, bezahlbar in amerikanischen Dollar. Costa Rica, wir nannten es Gringolandia, der karibische Spielplatz der Amerikaner.
Klingt jetzt sehr negativ. Wir haben jedoch nur einen kleinen Teil gesehen und würden auf keinen Fall davon abraten, dieses Land zu besuchen.
Vielleicht liegt es ja wieder mal auf unserer Reiseroute.
PANAMA
Ein kurzes, 3-wöchiges Kapitel. Nach über eineinhalb Jahren auf Tour begannen wir langsam aber sicher das Rückreisedatum zu spüren.
Auf der karibischen Inselgruppe Bocas del Toro liessen wir es uns nochmals richtig gut gehen.
Aber je mehr wir uns unserem Endpunkt, Panama-Stadt näherten, desto seltsamer und gedrückter wurde unsere Stimmung.
Wir wussten nicht mehr richtig, was wir auf dieser Reise überhaupt noch tun sollten und liessen die Zeit bis zum Rückflug etwas teilnahmslos verstreichen.
Dann – zäck – war unsere Zeit um, die andere Realität hatte uns eingeholt und wir befanden uns wieder zuhause.
Trotz allen Erlebnissen durch diese vielen einzigartigen Länder – Kanada, USA, Mexiko, Guatemala, Nicaragua, Costa Rica und Panama – waren wir doch glücklich, unsere Lieben wieder in die Arme nehmen zu können.
Aber eines war uns klar: Panama war noch nicht das Ende der Welt. Auf der anderen Seite der berüchtigten Darien-Gap befanden sich mehr, womöglich noch grössere Wunder, die darauf warteten, von uns entdeckt zu werden.
Zwei Jahre später war es dann endlich so weit. Erneut stiegen wir in den Flieger, um unsere Amerikas-Erkundung fortzusetzten. Es sollte eine schicksalhafte Reise werden, durch ein SAGENUMWOBENES SÜDAMERIKA.
Es gibt keinen Ort, um diese Reise zu beginnen, der spannender klingt als Medellín, Colombia.


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